Freitag, 20. März 2009

Was für eine Welt?

Mal ganz im Ernst: In was für einer Welt leben wir eigentlich?

Hier wo sich reiche Manager Millionen aus ihren finanziell ruinierten Firmen ziehen und grinsend in die Fernsehkameras blicken. Ältere Frauen blicken mich erschrocken an, wenn ich ihnen einen "Guten Morgen" wünsche, in voller Angst ich könne sie im nächsten Augenblick brutal Überfallen. Alle Menschen gehen stumpf aneinander vorbei. Die Frau die ihren Kinderwagen nicht in den Bus gehoben bekommt wird irgnoriert, wenn nicht sogar ausgelacht. Selbst Schuld, wenn sie Kinder bekommt.

Manchmal möchte ich davor weglaufen. An anderen Tagen nach Moral schreiend durch die Straßen ziehen, bis mich meine Stimme verlässt. Ich bin entsetzt über eine scheinbar noch nie dagewesene Gleichgültigkeit gegenüber seiner Mitmenschen. Solange nur der andere in Schwierigkeiten ist, dann ist für mich noch alles OK. Jeder hat genug damit zu tun sich selbst zu bemitleiden. Eine solch egoistische Einstellung wird bald jegliche Ethik und Moral unserer Gesellschaft vernichten. Die Leute ineressieren sich nur noch für sich, es werden keine nachbarschaftlichen Kontakte mehr gepflegt, das übliche Pläuschen am Gartenzaun ist so gut wie ausgestorben. Da wundert es mich nicht, dass es Menschen gibt die auch bei so manche Nachrichtenmeldung völlig kalt lässt. Mitgefühl? Ja das bräuchten Sie alle, geben wollen sie aber keins. Das benötigen sie für sich selbst.

Sie haben ein Dach über dem Kopf, eine Arbeitsstelle, gesunde Kinder, genügend Geld für Lebensmittel und Kleidung, zwei Autos und sogar ein Urlaub sitzt drin. Aber ihre Raffgier ist groß. Genug, nein, genug haben sie nicht. Zwar könnten sie den Kindern das Studium finanzieren, aber für ein eigenes Auto und eigene Wohnung für die Kleinen reicht es dann nicht mehr. Und das Ferienhäuschen in der Toskana ist auch noch nicht ganz abbezahlt. Ich würde sehen, es ginge ihnen schlecht, sehr schlecht.

Mir dreht sich der Magen, um mich herum fängt es an dunkel und kalt zu werden. Ich öffne wieder die Augen und sehe den Helden wie er mich verschmitzt angrinst. Ich schmiege mich an deine Brust und alles ist schon wieder viel weniger böse. Wenn doch nur jeder ein bisschen mehr an andere denken würde, das würde unsere Welt auf Dauer sehr viel schöner machen.

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo Julia,

du sprichst mir aus der Seele, in der Stadt wenn man jemanden einfach so mal anlächelt schauen die leute ganz verwundert. Als ob man was von ihnen will. So selten wird noch gelächelt :(
Dabei finde ich macht lächeln den Tag lebenswerter. Ich finde die Menschen sollten wieder mehr lächeln verschenken, es kostet nichts und tut gut.

Vielen Dank für deinen schönen Blog

Ein tolles Wochenende wünscht

Stefan

Julia hat gesagt…

Danke für die lieben Worte. Ich hoffe das viele Menschen irgendwann wieder zu Sinnen kommen. Wir sind mit dieser Meinung nicht allein und die Hoffnung auf eine Welt mit ein wenig mehr Akzeptanz und moralischen Werten ist noch lange nicht verloren.

My hat gesagt…

Diese Menschen gibt es noch. Nur noch einig wenige, aber sie tragen meine Hoffnung, dass die verrohung unserer Gesellschaft "Halt" macht.
Machen muß!
Ich lasse dir ganz viele, ganz herzliche Grüße da.
my

Julia hat gesagt…

Vielen lieben Dank! Und an alle Menschen mit Hoffnung: Gent nicht auf!