Sonntag, 14. September 2008

Plagegeister

Der erste Tag meines Urlaubs war noch nicht ganz vorbei und ich wurde schon mehrfach von Mücken gestochen worden. Das sich diese Viecher gerne mit mir anlegen weiß ich spätestens nach DIESEM Vorfall. Aber das fand ich übertrieben. Fünf Stiche in drei Stunden. Die Mücken hier in Kärntern würden noch alle an Adipositas sterben, so hoch wie mein Cholesterinspiegel immer ist. Aber im Urlaub darf man das.

Um euch einen Einblick in meinen Kampf gegen stechende Insekten zu geben hier ein Auszug aus meinen Tagesaufzeichnungen:

Tag 1
Trage schon fünf Mückenstiche mit mir herum. Habe drei Mücken im Schlafzimmer getötet, weiß aber nicht ob das alle waren. Um weiteren Angriffen in der Nacht vorzubeugen lege ich die Leichen meiner Peiniger gut sichtbar auf den Nachttisch. Als Warnung sozusagen für andere Blutsauger.

Tag 2
Die abschreckende Wirkung der wenigen Leichen erzeugte leider nicht den gewünschten Effeckt. Die Zahl der Stiche an meinem geschundenen Körper beläuft sich auf nun Zwölf. Habe angefangen nach dem Haufenprinzip zu arbeiten. Ein Haufen Leichen im Schafzimmer, einer auf der Fensterbank und einer vor der Haustür. Das sollte unübersehbar sein.

Tag 3
Habe eine größere Fliegenklatsche gekauft, denn ich habe das Gefühl das sie es auf mich abgesehen haben.

Tag 4
Auch das Haufenprinzip hat versagt. Eher sieht es nach dem Gegenteil aus. Es scheint, als würden sich nun alle mit einem Stachel versehenen Insekten zusammenrotten, um ihre toten Kameraden zu rächen.

Tag 5
Die Haufen sind schon beachtlich angewachsen. Um einer Seuche vorzubeugen werde ich alle Leichen im Garten zu einem großen Haufen zusammenkippen und anzünden.

Tag 6
Mittlerweile fallen meine Feinde Rottenweise übermich her. Sobald sich ihre Reihen lichten, zieht sich die Rotte zurück und schickt eine neue nach.

Tag 7
Habe das Zimmer mit Insekten-Ex eingenebelt. Habe mir von dem Vermieter eine Schaufel und eine Schubkarre geborgt um die Leichen zu beseitigen. Die Pfadfinder von gegenüber freuen sich auf das große Lagerfeuer am Abend. Ich glaube aber nicht das das mit den Marshmallows eine gute Idee ist. Bei den vielen Pestizieden.

Tag 8
Die Insekten haben einen neuen Schlachtplan entwickelt. Sie schicken ihre Stoßtrupps erst los, wenn ich eingeschlafen bin.

Tag 9
Soeben bin ich mit der Installation der Selbstschussanlage fertig geworden. Trage die Hoffnung auf einen Sieg wieder in mir.

Tag 10
Musste die Selbstschussanlage wieder entfernen. Sie funktionierte einwandfrei, wenn auch ein wenig laut. Doch Mithilfe von Ohrenstöpseln konnte ich dennoch ruhig schlafen. Leider ist der Hund der Nachbarn der Anlage zum Opfer gefallen. Außerdem können sich die Pfadfinder über frischen Wildschweinbraten freuen.

Tag 11
Die Lage scheint aussichtslos. Ich überlege wie ich meiner Familie und dem Helden erklären soll, dass ich als lebender Streuselkuchen nach Hause komme. Habe außerdem einen Notar mit der Niederschrift meines letzten Willens beauftragt, falls ich hier nicht mehr lebend rauskomme weil ich beispielsweise von einem anapylaktischen Schock dahingerafft worden bin.

Wie ich wieder rausgekommen bin? Hehe. Ich habe ein Bittschreiben an meine alte Freundin Kankra verfasst. Habe ihr drei lebende Hobbits versprochen, falls sie die Lage wieder in den Griff bekommt...

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