Oder wie ich diesen Post auch hätte nennen können: Rettet mich!
Es begab sich das in der Kanzlei, wie jedes Jahr, einen Betriebsausflug anstand. Letzte Woche Freitag trafen sich alle morgens um 09:00 Uhr vor dem Büro. Ein Reisebus sollte uns zum Wildpark Vosswinkel bringen, wo ein Klettererlebnis anstand. Mit einem etwas mulmigen Gefühl stieg ich ein. Habe ich schon meine Höhenangst erwähnt? Ich sagte mir immer wieder dass nichts passieren kann und wir fuhren los.
Zunächst also die Busfahrt. Unser Fahrer war höchstmotiviert mit meiner Arbeitskollegin am flirten, da müssen wir ein wenig Nachsicht mit seinem Fahrstil haben. Nicht nur das er geschaltet hat, als wäre es sein erstes Mal und so untertourig gefahren ist, das ich selbst auf der Autobahn gedacht habe das er den Bus gleich absaufen lässt, nein auch einer roten Ampel an einer Hauptverkehrstrasse wurde einfach ignoriert. Ob der Motorradfahrer heil geblieben ist, den er in einem halsbrecherischen Manöver überholt hat ist mir nicht bekannt. Froh noch am Leben zu sein stiegen wir am Wildpark aus.
Hier wurden wir von unserer Klettertrainerin abgeholt. Auf dem Weg zum Kletterwald machte ich mir zunächst Gedanken über eine alternative Rückfahrgelegenheit.
Am Kletterwald angekommen war ich immer noch frohen Mutes. Ein Blick nach oben offenbarte mir die einzelnen Strecken. Alles fröhlich und niedlich mit Farben kenntlich gemacht. Grün für die Teststrecke, blau für die Strecke mit bis zu 8 m Höhe, rot an der 12 m Strecke und lila für die 16 (!) m hohe Strecke. Es gab mehrere Trainer die uns als erstes erklärten was es in dem Wald für Regeln gab und wie wir die Ausrüstung anlegen mussten. Bis auf ein paar verknotete Körperteile war das noch sehr einfach. Dann ging es ab auf die 1,20 m hohe Teststrecke.
Sichern, Kontrolle und los. Das erste Hindernis war eine Treppe. Bis hierhin noch alles gut. Die Strecken bestanden immer abwechselnd aus einem Hindernis und einer Baumplattform. Das nächste Hindernis: ein Tarzanseil. Immer noch ok. Es ging über Baumstämme, Hängebrücken und so genannte "Rutschen". Man setzt sich in den Sicherungsgurt, hackt sich an einer Halterung ein und gleitet auf die andere Seite. Wie auf einer Spielplatzseilbahn. Man muss nix machen nur warten bis man ankommt. Schön. Gefällt mir. Übungsparcours geschafft. Immerhin auf 1,20 m.
Nun sollten wir mindestens zu zweit eine andere Strecke klettern. Die Lilafarbene war glücklicherweise gesperrt. Nicht nur das sie viel zu hoch war, die Hindernisse schaukelten schon vom bloßen ansehen. Also entschied ich mich für das nächst höhere. Blau - bis 8 Meter.
Ich bekomme ja schon im Schwimmbad auf dem drei Meter Turm weiche Knie. Nun war ich dabei auf einen Baum zu klettern und mich auf 8 Meter Höhe zu bewegen. Ich musste verrückt geworden sein. Die Leiter nach oben schien endlos. Der Blick nach unten war ein großer Fehler und ich krallte mich schlagartig an der Rinde des Baumstammes fest. Ich bekam mich allerdings wieder in den Griff und meine Kolleginnen weckten den Kampfgeist in mir. Warum sollte ich das nicht können? Also wurde die Hängebrücke in Angriff genommen. Schritt für Schritt, vorsichtig aber bestimmt ging ich hinüber. Auf der nächsten Plattform angekommen klammerte ich mich wieder an den Baum. Das nächste Hindernis sah nicht sonderlich vertrauenserweckend aus. Ein Stahlseil, recht dünn und so komische Kordeln zum festhalten wo ich aber erstmal nicht drankam. Toll. Doch runter kam ich hier nicht. Also weiter.
Ich nahm all meinen Mut zusammen und setzte den ersten Fuß auf das Seil. Sofort brach mir der kalte Schweiß aus. Das Seil war nicht stramm, es schwankte hin und her sobald es jemand betrat. Mein Chef rief mir von einer anderen Plattform aufmunternde Worte zu. Ich setzte den nächsten Fuß auf das Seil. Bis zur Mitte setzte ich artig ganz langsam einen Fuß vor den anderen. Doch dann machte ich einen großen Fehler. Ich griff nach der Kordel. Hier hatte ich halt. Ich schlug meine Krallen immer tiefer in die Kordel. Ich hatte das Gefühl als wäre ich mittlerweile so verkrampft, das man mir die Finger brechen müsste, um mich zu retten. "Sie machen das Prima! Nur weiter so!", rief die Trainerin von unten. Daraufhin begang ich den nächsten Fehler. Ich war die ganze Zeit über darauf bedacht mich auf das Hindernis, in diesem Fall das Seil, zu konzentrieren und NICHT nach unten zu sehen. Ich sah nach unten. Mit einem Mal bereute ich zutiefst das ich mein Handy nicht mit auf den Baum genommen hatte, und nun nicht meine letzten Minuten mit dem Held teilen konnte. Auf der anderen Seite immer noch mein Chef. Wieder aufmunternde Worte. Mittlerweile kämpfe ich schon mit den Tränen. Gut das man das auf 8 Meter Höhe nicht so gut erkennen kann. Ich hebe den ersten Fuß an und das Seil beginnt abermals gefährlich zu schaukeln. Die letzten drei Meter werden zur Tortour. Ich habe gefühlte Wochen bis zur anderen Seite gebraucht. Aber ich habe es geschafft!
Die Trainerin stand inzwischen auf der Plattform und schlug mir vor mich abzuseilen. Ich erklärte ihr dass sie als 45 kg Fliegengewicht mich nicht abseilen würde, sondern mich in den Tod schickt. Sie lachte. - Ich nicht. Ich guckte so lange so verzweifelt das ich an einer Strickleiter runtergehen durfte. Ich war die einzige die das dufte. Im Übrigen war ich nicht die einzige die es an diesem Hindernis zerrissen hat.
Um dem Tag noch was Gutes zu geben bin ich mit einem Arbeitskollegen die Kinderstrecke (gelb bis 4 Meter) geklettert. Ha! Ich habe es geschafft und es war lustig!
Anschließend gab es ein großes Weizen zur Beruhigung. Nun musste ich nur noch die Rückfahrt überleben!
Es begab sich das in der Kanzlei, wie jedes Jahr, einen Betriebsausflug anstand. Letzte Woche Freitag trafen sich alle morgens um 09:00 Uhr vor dem Büro. Ein Reisebus sollte uns zum Wildpark Vosswinkel bringen, wo ein Klettererlebnis anstand. Mit einem etwas mulmigen Gefühl stieg ich ein. Habe ich schon meine Höhenangst erwähnt? Ich sagte mir immer wieder dass nichts passieren kann und wir fuhren los.
Zunächst also die Busfahrt. Unser Fahrer war höchstmotiviert mit meiner Arbeitskollegin am flirten, da müssen wir ein wenig Nachsicht mit seinem Fahrstil haben. Nicht nur das er geschaltet hat, als wäre es sein erstes Mal und so untertourig gefahren ist, das ich selbst auf der Autobahn gedacht habe das er den Bus gleich absaufen lässt, nein auch einer roten Ampel an einer Hauptverkehrstrasse wurde einfach ignoriert. Ob der Motorradfahrer heil geblieben ist, den er in einem halsbrecherischen Manöver überholt hat ist mir nicht bekannt. Froh noch am Leben zu sein stiegen wir am Wildpark aus.
Hier wurden wir von unserer Klettertrainerin abgeholt. Auf dem Weg zum Kletterwald machte ich mir zunächst Gedanken über eine alternative Rückfahrgelegenheit.
Am Kletterwald angekommen war ich immer noch frohen Mutes. Ein Blick nach oben offenbarte mir die einzelnen Strecken. Alles fröhlich und niedlich mit Farben kenntlich gemacht. Grün für die Teststrecke, blau für die Strecke mit bis zu 8 m Höhe, rot an der 12 m Strecke und lila für die 16 (!) m hohe Strecke. Es gab mehrere Trainer die uns als erstes erklärten was es in dem Wald für Regeln gab und wie wir die Ausrüstung anlegen mussten. Bis auf ein paar verknotete Körperteile war das noch sehr einfach. Dann ging es ab auf die 1,20 m hohe Teststrecke.
Sichern, Kontrolle und los. Das erste Hindernis war eine Treppe. Bis hierhin noch alles gut. Die Strecken bestanden immer abwechselnd aus einem Hindernis und einer Baumplattform. Das nächste Hindernis: ein Tarzanseil. Immer noch ok. Es ging über Baumstämme, Hängebrücken und so genannte "Rutschen". Man setzt sich in den Sicherungsgurt, hackt sich an einer Halterung ein und gleitet auf die andere Seite. Wie auf einer Spielplatzseilbahn. Man muss nix machen nur warten bis man ankommt. Schön. Gefällt mir. Übungsparcours geschafft. Immerhin auf 1,20 m.
Nun sollten wir mindestens zu zweit eine andere Strecke klettern. Die Lilafarbene war glücklicherweise gesperrt. Nicht nur das sie viel zu hoch war, die Hindernisse schaukelten schon vom bloßen ansehen. Also entschied ich mich für das nächst höhere. Blau - bis 8 Meter.
Ich bekomme ja schon im Schwimmbad auf dem drei Meter Turm weiche Knie. Nun war ich dabei auf einen Baum zu klettern und mich auf 8 Meter Höhe zu bewegen. Ich musste verrückt geworden sein. Die Leiter nach oben schien endlos. Der Blick nach unten war ein großer Fehler und ich krallte mich schlagartig an der Rinde des Baumstammes fest. Ich bekam mich allerdings wieder in den Griff und meine Kolleginnen weckten den Kampfgeist in mir. Warum sollte ich das nicht können? Also wurde die Hängebrücke in Angriff genommen. Schritt für Schritt, vorsichtig aber bestimmt ging ich hinüber. Auf der nächsten Plattform angekommen klammerte ich mich wieder an den Baum. Das nächste Hindernis sah nicht sonderlich vertrauenserweckend aus. Ein Stahlseil, recht dünn und so komische Kordeln zum festhalten wo ich aber erstmal nicht drankam. Toll. Doch runter kam ich hier nicht. Also weiter.
Ich nahm all meinen Mut zusammen und setzte den ersten Fuß auf das Seil. Sofort brach mir der kalte Schweiß aus. Das Seil war nicht stramm, es schwankte hin und her sobald es jemand betrat. Mein Chef rief mir von einer anderen Plattform aufmunternde Worte zu. Ich setzte den nächsten Fuß auf das Seil. Bis zur Mitte setzte ich artig ganz langsam einen Fuß vor den anderen. Doch dann machte ich einen großen Fehler. Ich griff nach der Kordel. Hier hatte ich halt. Ich schlug meine Krallen immer tiefer in die Kordel. Ich hatte das Gefühl als wäre ich mittlerweile so verkrampft, das man mir die Finger brechen müsste, um mich zu retten. "Sie machen das Prima! Nur weiter so!", rief die Trainerin von unten. Daraufhin begang ich den nächsten Fehler. Ich war die ganze Zeit über darauf bedacht mich auf das Hindernis, in diesem Fall das Seil, zu konzentrieren und NICHT nach unten zu sehen. Ich sah nach unten. Mit einem Mal bereute ich zutiefst das ich mein Handy nicht mit auf den Baum genommen hatte, und nun nicht meine letzten Minuten mit dem Held teilen konnte. Auf der anderen Seite immer noch mein Chef. Wieder aufmunternde Worte. Mittlerweile kämpfe ich schon mit den Tränen. Gut das man das auf 8 Meter Höhe nicht so gut erkennen kann. Ich hebe den ersten Fuß an und das Seil beginnt abermals gefährlich zu schaukeln. Die letzten drei Meter werden zur Tortour. Ich habe gefühlte Wochen bis zur anderen Seite gebraucht. Aber ich habe es geschafft!
Die Trainerin stand inzwischen auf der Plattform und schlug mir vor mich abzuseilen. Ich erklärte ihr dass sie als 45 kg Fliegengewicht mich nicht abseilen würde, sondern mich in den Tod schickt. Sie lachte. - Ich nicht. Ich guckte so lange so verzweifelt das ich an einer Strickleiter runtergehen durfte. Ich war die einzige die das dufte. Im Übrigen war ich nicht die einzige die es an diesem Hindernis zerrissen hat.
Um dem Tag noch was Gutes zu geben bin ich mit einem Arbeitskollegen die Kinderstrecke (gelb bis 4 Meter) geklettert. Ha! Ich habe es geschafft und es war lustig!
Anschließend gab es ein großes Weizen zur Beruhigung. Nun musste ich nur noch die Rückfahrt überleben!
2 Kommentare:
Bin ich hier falsch? Du bekommst doch schon bei Teppichkanten weiche Knie! *hehe*
Ey das ist fies! Isch bün foll mutich ey! ^^
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