Mittwoch, 18. Juni 2008

Silberstreif

Es gibt tatsächlich Männer die gewisse Dinge, die Frau gerne tut, auch gerne tun.

Sätze wie: "Ach, lass uns doch mal zu Ikea fahren" von einem Mann zu hören hat mich völlig aus der Bahn geworfen. Doch ich wollte mich ja nicht zu früh freuen, denn die Aussprache eines solchen Angebots bedeutet noch lange nicht das ich jemals dort ankomme.

Mal bekommen sie auf der Fahrt dorthin die Panik und fangen an Magenbeschwerden vorzutäuschen, ein anderes Mal hat er völlig vergessen das er ja noch den Termin bei Dings-du-weist-schon mit seinem Kumpel hier wegen dem Teil, das hatte er mir aber erzählt.... - ja, klar.

Doch nicht so in diesem Fall.

Der Weg in Richtung schwedisches Einrichtungsmarkt verlief völlig problemlos. Auch beim Aussteigen aus dem Auto wurden keine Verletzungen vorgetäuscht. Doch noch rechnete ich immernoch mit einer Flucht. Noch waren wir nicht drin.

Doch was erwartet mich wohl dann? Auf Quengelei und Rumstöhnerei hatte ich auch keine Lust. Es wäre einfach kein befriedigendes Einkaufserlebnis mehr. Vielleicht sollte ICH vorsichtshalber einen Rückzieher machen, denn ich kann mir einfach nicht vorstellen das das hier reibungslos vonstatten geht. Obwohl, - vielleicht spekuliert er ja grade darauf. Also abwarten. Sehen was kommt.

Als wir durch die Eingangstür schreiten blicke ich vorsichtig nach links. Es ist noch immer kein Panikausdruck in seinem Gesicht zu erkennen. Schlimmer noch - er sieht völlig entspannt aus!

Während ich mich umsehe schaue ich ständig in entsetzte Männergesichter die verzeifelt umherschauen und sich panisch an ihren kostenlosen Bleistift krallen. Allein in 2004 wurden etwa 3,4 Millionen Ikea Bleistifte (laut Wikipedia) in Deutschland an die Kunden verteilt. Man überlege genau wie viele von denen wohl in nicht artgerecht gehaltene Männerhände gefallen sind.

So schlendern wir vorbei an BILLY Regalsystemen und an GUTVIK Betten. (Übrigens: Da Ingvar Kamprad, der Gründer von Ikea, sich besser Namen statt Zahlen merken konnte trugen all seine Produkte von Anfang an einen eigenen Namen.)Es schien ihm sogar Spaß zu machen. Ich bemerkte, dass ich viel mehr von seiner Gelassenheit fasziniert war, als von sämtlichen Einrichtungsgegenständen. Sollte es tatsächlich wahr sein? Sollte es tatsächlich Männer geben die freiwillig nach Ikea fahren und auch noch Spaß daran haben?

Völlig perplex stolperte ich durch die Gänge. Dieser Umstand ließ mich nicht mehr los. Dann machten wir halt im Hauseigenen Restaurant. Ich brauchte Zucker. Ein großes, kaltes, koffeinhaltiges Getränk musste her. Das würde meinen Halluzinationen ein Ende bereiten. Nichts. Er saß mir gut gelaunt gegenüber und ich war kurz davor mein letztes bisschen Verstand zu verlieren.

Aber die Kleinkram-, Dekoabteilung konnte er nicht so überstehen. Falsch gedacht. Zu diesem Zeitpunkt ging ich die verschiedenen Drogentests durch, die ich an ihm durchführen wollte. Außerdem würde ich seine Wohnung nach Medikamenten vorzugsweise Valuim durchsuchen.

Nach sämtlichen Tests und Durchsuchungen sollte sich herausstellen das sie alle NEGATIV ausfielen.

Das macht Angst. Aber auch Hoffnung. Viel Hoffnung um genau zu sein. Denn zwischen den ganzen Panik erfüllten Männern, die weinend hinter ihren Frauen hertrotteten, gab es hier und da ein paar Pärchen jedweden Alters die fröhlich diskutierend in den Gängen standen.

Das ist für uns Frauen doch schon mal eine Art Silberstreif am Horizont, oder nicht?

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

äh nein meine beste dein freund is nur nen halbes mädchen;) ;;;DDDDD

Julia hat gesagt…

^^ Nein, denn IKEA und andere Einrichtungshäuser sind meiner Meinung nach nichts weiter als ein großer toller Männerspielplatz. Etwa so wie Baumärkte. Viele Ideen zum Selberbauen findet man hier allemal. Ihr Männer müsst nur mal lernen ein wenig um die Ecke zu denken ^^
Und Ihmchen kann das nunmal! *g*

Anonym hat gesagt…

Bei mir entscheidet sich meistens erst im Möbelhaus, ob ich Anfälle bekomme oder nicht. :)

Wenn die Gänge leer sind, man vernünftig durchkommt und so halbwegs zielgerichtetes Einkaufen möglich ist, ist alles bestens. Schlimm sind die Familien und Rentner, die einem fortwährend im Weg stehen, abrupt stehen bleiben, damit man beim Ausweichen zwangsläufig drei Kinder umrempelt und die mit völlig trivialen Fragen die Verkäufer belegen. Da könnte ich schreiend wegrennen.

Da aber meine Freundin nun auch nicht allzu gerne solche Einrichtungen besucht, werden meine Nerven weitesgehend geschont. ;)