Donnerstag, 21. Februar 2008

Abhängig

Menschen machen sich heutzutage von vielen Dingen abhängig. Damit meine Ich nicht die Sucht nach Alkohol, Zigaretten oder irgendwelchen Drogen, sondern die Abhängigkeit von Alltagsgegenständen, die kaum bewusst von uns wahrgenommen werden.

Wie kann es beispielsweise sein, dass hunderte von Generationen von Menschen vor uns ohne Handy überlebt haben? Heutzutage fühlt man sich regelrecht amputiert wenn man das Handy auf der Komode hat liegen lassen oder wenn der Akku den Geist aufgibt und weder Ladegerät noch Steckdose in der Nähe sind. Trotz allem höre ich immer wieder Leute sagen: "Ich fühle mich freier und unabhängiger mit einem Handy." Klar kann ich mich jetzt jeder rund um die Uhr erreichen, aber bin ich dadurch freier? Wenn mich mal jemand nicht erreicht, geht man gleich vom schlimmsten aus, ich hab ja ein Handy das ich immer mitschleppe und wenn ich nicht drangehe muss ich zwangläufig tot sein oder schlimmeres. Wenn man mal ungestört den Tag genießen will, traut man sich maximal das tragbare Telefon auf "lautlos" zu stellen damit - falls uns jemand erreichen wollte - man wenigstens weiß wer angerufen hat und man abwägen kann ob man zurück ruft. Und wenn man nicht zurück ruft .... "Du hattest doch einen unbeantworteten Anruf, das musst du doch gesehen haben!" Also muss ich doch - frei wie ich bin - zurückrufen. Falls man sich dann doch überwindet und das Handy ganz ausschaltet hat man gleich ein schlechtes Gewissen (was wenn was passiert ist?). Fazit: ganz klarer Fall von Abhängigkeit.

Doch diese ist wenigen Menschen tatsächlich bewusst. Die nachfolgende Abhängigkeit ist wahrscheinlich weitaus weniger Betroffenen bewusst und meist beschränkt sich diese auf das weibliche Geschlecht.

Das Handtaschenphänomen. Ich kenne Frauen, die mögen nicht einmal Handtaschen und bekommen trotzallem Panthomschmerzen, wenn sie sie nicht dabei haben. Die Handtasche ist zum Survival pack der modernen Frau geworden. Darin hat man alles was man braucht beziehungsweise was man glaubt zu brauchen. Über das eben erwähnte Handy, die Geldbörse, den Schlüssel. Das zumindest hat JEDE Frau IMMER in der Handtasche. Dann kommen ggf. noch Lippenpflegestift, Taschentücher, Kopfschmerztabletten, Gesichtspuder, Handcreme (vor allem in der kälteren Jahreszeit), Kalender, Hygieneartikel, Taschenmesser und noch vieles mehr hinzu. Warum denn das alles? Warum schleppe ich eigentlich diesen ganzen Kram mit mir herum (ja auch ich, und ich bin schlimm in der Hinsicht)? Und das schlimme ist: ich weiß es nicht. Dafür eine vernünftigere Erklärung zu finden also die folgende scheint schier unmöglich. Frauen wollen grundsätzlich immer auf alles so gut wie möglich vorbereitet sein. Ich meine wenn die Wohnung abbrennt ist das nicht so schlimm, die eine hälfte des Hausstands schleppt frau eh mit sich rum. Außerdem machen sie sich so unabhängiger von anderen. Ich muss nicht nach Handcreme fragen, ich hab meine mit. So, damit hab ich es dann allen gezeigt. Fazit: extreme Abhängigkeit! Nicht heilbar!

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Die Handtasche muss leben...

Durch uns kann sie das.

Julia

Robert Werner hat gesagt…

Da hast du wahre Worte gesprochen. Die Abhängigkeit mit dem Handy ist allerdings geschlechtsübergreifend. Meine Freunde und Kollegen haben , dass Handy auch immer an. „Es könnte ja was sein !“ Bekomme ich da immer zu hören. „ Was ist , wenn jemand stirbt ?“ Ich denke , dann ist es sowieso besser , wenn man es später erfährt. Oder ist das okay wenn man total aufgekratzt die A45 entlang prescht und sich Gedanken um den Toten macht?
Oder im Supermarkt: „Hallo Schatzi , du hör mal die haben die Golden Delicius nicht mehr soll ich da die Brayburn mitbringen?“ Au Weiha. Also wenn so ein armer alter einsamer Mensch ein Handy hat und das immer mit sich rumschleppt , dann ist das bestimmt okay. Oder wenn ich Irgendwo in den Karpaten alleine rumlaufe oder radel ist das auch okay. Das gibt so ein bisschen Sicherheit. Ob es wirklich hilft weis ich nicht und möchte ich auch nicht kennen lernen. „Hallo ? Ich bin hier gerade so ein Berg herunter gepurzelt.---Wo ich liege ? Äh , ich denk das ist hier ein Eichenwald.“
Aber nun zur Handtasche.
Um dem Phänomen mal auf den Grund zu gehen, müssten wir den Inhalt der Tasche erfassen und analysieren. Da wäre der ganze Schmink kram. Ich stell mir gerade vor, ich hätte eine Handtasche und würde die ganze Zeit mit einem Rasierpinsel und Creme und Apparat rumlaufen. Das Messer könnte man durch eine Ausbildung in Judo weg rationalisieren.
Taschentücher sind okay. Hey , das ist der Grund warum ich immer die Nase hochziehe. Kopfschmerzen scheint auch so ein Frauenproblem zu sein.