Sonntag, 16. Dezember 2007

Weihnachtsmarkt

Am Freitag habe ich mit mit ein paar Freunden verabredet. Auf den Weihnachtsmarkt nach Dortmund sollte es gehen. So weit so gut. Ich habe da so eine bestimmte Vorstellung von "über-den-Weihnachtsmarkt-gehen".

Man schlendert gemütlich von einem Büdchen zum nächsten, trinkt zwischendurch ein wenig Glühwein oder heiße Schokolade und lässt die Romantik der vielen Lichter auf sich wirken. Man riecht die Bratäpfel und die Lebkuchen und genehmigt sich vielleicht noch einen Crêpes. Also eine recht entspannende Vorstellung. Aber es ist ja bekannt: "Erstens kommt es anders; zweitens als man denkt."

Mein Tag war sowieso schon stressig, erst arbeiten, dann schnell was essen und dann ganz flott meine Mutter ins Auto einladen und die letzten Weihnachtsgeschenke kaufen. Also fuhren wir in ein recht bekanntes Einrichtungsgeschäft um uns dort nach den Geschenken für meinen Bruder umzusehen. Jeder weiß das dort immer was los ist, aber das war der absolute Wahnsinn. Die Parkplatzsuche war relativ schnell abgehandelt, da ich mit meinem Auto ja fast überall hineinpasse. Die ersten Abteilungen waren noch recht erträglich, aber der Haushalts- und der Dekobereich waren mehr als voll. Es war eine einzige Schlacht. Mutter und ich beschlossen uns aufzuteilen. Ich kämpfte mich also durch die rechte Flanke in Richtung Deko, und Mutter stürmte durch die Front in die Haushaltsware. Wir hatten ausgemacht uns in einer halben Stunde wieder am Einkaufswagen zu treffen. Sollte einer nach einer weiteren Viertelstunde nicht aufgetaucht sein, soll der andere den Feueralarm betätigen und die verlorene Person aus den Händen des tosenden Mob befreien. Nach einer guten halben Stunde hatten wir die Schlacht tatsächlich geschlagen und machten uns auf den Weg zu unserer zweiten Station. Der Supermarkt.

Hier war es zwar auch voll, doch es war lange nicht so überfüllt. Wir erledigten also unseren Einkauf und machten uns auf den Heimweg.

Dort angekommen ging es erstmal ans ausladen unserer Errungenschaften. Ein Blick auf die Uhr sagte mir, das Eile angesagt war, denn ich musste mich auch noch umziehen und nach Lünen zum Bahnhof. Und Züge, so weiß ich aus Erfahrung, warten nicht auf die Fahrgäste.

Im Zug angekommen musste ich erkennen, dass Sitzplätze eher Mangelware waren. Nunja, ich kann ja schlecht davon ausgehen, dass wir als einzige auf die Idee kommen, nach Dortmund zu fahren. Aber ich freute mich auf einen besinnlichen Weihnachtsbummel. Ich stellte fest, dass ich aufhören sollte mich solch unwirklichen Träumereien hinzugeben. Es war durch die riesigen Menschenmassen, die sich durch die Stadt schoben weit weniger romantisch als ich es mir hätte vorstellen können. Entweder bin ich der Gruppe hinterergehastet, oder es ging im Schneckentempo an den Buden vorbei. Mit Stehenbleiben und sich umsehen war nicht viel. Am längsten haben wir uns am Crêpes-Stand aufgehalten. Ich hatte schon die Hoffnung auf ein leckeres Heißgetränk fast aufgegeben, da beschlossen wir bei Starbucks halt zu machen. Das war meine Rettung! Koffeein! Juchu! Also rein in den Laden und den ULTIMATIVEN Kaffee bestellen. Einen White Caffè Mocha mit aufgeschäumter Milch, ohne Sahne, einem extra Shot und braunem Zucker! Ok, der braune Zucker war aus, aber man kann ja nicht alles haben. Auf alle Fälle war ich überglücklich. Und dann der anschließende Blick auf diesen riesigen Weihnachtsbaum... Da kam schon fast Stimmung auf.

Nach dem Weihnachtsmarkt ging es noch mit ein paar hartgesottenen ins Schnapshaus. Tanzen bis der Arzt kommt. Aber eins steht fest: Ohne Starbucks wäre ich nicht erst um fünf Uhr morgens zu Hause gewesen.

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