Freitag, 9. November 2007

Verflixt!

Heute ist nicht mein Tag. Und der Tag ist nicht einmal zu Ende. Hier ein kleiner Auszug:

06:00 Uhr, der Wecker klingelt und reißt mich aus meinem traumlosen Schlaf, ich versuche die Schlummertaste zu treffen und dabei geht der mühselig reparierte Minuteneinstellknopf wieder zu bruch. In meinem völlig übermüdeten Zustand begreife ich nicht, dass ich nicht imstande bin das wieder hinzukriegen. Nachdem ich die Trauer über meinen kaputten Wecker, der mir viele Jahre treue Dienste geleistet hat, überwunden habe strecke ich gaaanz vorsichtig den Zeh aus dem Bett und gefühlte Minusgrade kriechen durch meinen Fuß. Ich entschließe mich dazu mich nochmal umzudrehen.

06:17 Uhr, der Wecker klingelt schon wieder. Warum tut er das bloß? Achja, ich hab ja nur den einen Knopf kaputt gemacht. Bevor noch mehr passiert ziehe ich den Stecker. - Moment mal - gar keine gute Idee, immerhin kann ich ihn jetzt nicht mehr einstellen. Naja, darum kann ich mir heute Abend auch noch Gedanken machen. Umdrehen.... Schlafen... zzz...zzz...zzz

06:23 Uhr, ich überwinde mich doch zum Aufstehen schlurfe völlig desolat die Treppe hinunter in die Küche. Cappuchino ist das einzige was mir jetzt noch den Tag versüßen kann. Also schalte ich den Wasserkocher ein und mache mich auf die Suche nach Toastbrot. Nachdem der Toaster eingeschaltet ist und das Cappuchinopulver in der Tasse auf das Wasser wartet mache ich mich auf den Weg ins Bad. So weit so gut. Bis jetzt geht es noch. "Was hat sie bloß?" werdet ihr euch fragen. Wartet ab.

06:32 Uhr, ich kann kaum die Augen offen halten und fange an mir die Zähne zu putzen. Währenddessen schaue ich mich nach meiner Feuchtigkeitscreme um, mit der ich mir auch anschließend fein das Gesicht eincreme. Um weiterhin wach zu bleiben komme ich in einem Moment der geistigen Abwesenheit auf die glorreiche Idee mir einen großen Schwung Wasser ins Gesicht zu befördern. Folge: die nun reichlich verdünnte Creme gelangt ohne große Umwege direkt in meine Augen. Diese fangen natürlich an zu tränen und natürlich hängt kein Handtuch am gewohnten Platz. Ich taste mich also durch das Bad an stoße so ziemlich überall an was in dem Raum steht. Resultat: mindestens vier blaue Flecken.

06:38 Uhr, mit feuerroten Augen und völlig entnervt geht es wieder ab in die Küche. Cappuchino aufgießen. Umrühren. Toast aus dem Toaster nehmen. Ich greife nach meinem Cappu und - wie sollte es anders sein - verteile ihn auf dem Küchenboden. Super. Erstmal wieder neues Wasser aufsetzen.

06:43 Uhr, die Küche ist frisch gewischt und der Wasserkocher hat sein Werk auch getan. Also wende ich mich wieder dem Cappuchinopulver zu und stelle fest, dass ich immer noch nichts gegessen habe. Aber jetzt brauche ich erst Koffein. Also Cappu aufgießen und genießen. HEISS!! Nun habe ich mir auch noch die Zunge verbrannt und werde wieder die nächsten zwei Tage nichts mehr schmecken. Na wenn das so ist kann ich jetzt auch meinen Toast essen.

06:46 Uhr, habe den Kühlschrank erfolgreich durchforstet und bin auf lecker Pfeffersalami gestossen. Die letzte Scheibe! Meins. Also Salami aufs Brot und ... hoppla so spät schon? Was gescheites anziehen wäre keine schlechte Idee. Mit dem Toast in der Hand die Treppe hochzugehen schon. Es kommt wie es kommen muss, ich stolpere die Treppe rauf und das Toast mit Salami landet auf den Stufen. Mit der Wurst nach unter, wie sich das halt gehört.

06:48 Uhr, Toast in den Müll geworfen und Treppe notdürftig gereinigt. Wer braucht schon Frühstück? Ich hast also nach oben um mich umzuziehen. Jetzt aber flott. Ich will ja nicht zu spät zur Arbeit kommen. Also Kleiderschrank auf und ... gähnende Leere. Achja du wolltest gestern waschen. Hmmm... ja ne Jeans ist noch da, Pulli egal nehmen wir den. Haare bürsten, ein wenig Mascara, fertig. Kleiderschrank zu, nochmal die Tür vorn Kopf gehauen, weil das so schön wach macht.

06:55 Uhr, nun rasch das Geschirr in die Spülmaschine, sonst bekommt Mutter nen Anfall wenn sie aufsteht und ich hab mir sagen lassen das sei ungesund - für mich. Auf den letzten zweieinhalb Zentimetern vor der Maschine gleitet mir die Tasse aus der Hand. Verdammt. Nun schnell den Handfeger geholt, na wo isser denn? Und tief durchatmen. Ich fege rasch die Scherben auf und stelle fest, mist das war deine Lieblingstasse. Gut das du davon noch eine hast. Irgendwo - glaube ich zumindest. Gesucht wird später, ein schneller Blick auf die Uhr -

07:02 Uhr, Mensch jetzt aber flott. Zeitung reinholen, Schuhe anziehen - welche nehmen wir denn... hmmm Jeans und Pulli, da passen die - Jacke an und raus aus dem Haus -- Stopp! -- Regenschirm vergessen, wieder rein. Schirm suchen und wieder raus. Tür zu, abschließen. Rein ins Auto und ein prüfender Blick auf die Uhr -

07:08 Uhr, keine Zeitung gelesen und noch dazu die Nachrichten im Radio verpasst. Buhu! Jetzt aber los. Ja das wird knapp aber das geht. Motor an - wolltest du nicht gestern tanken? Ja ich wollte, hab ich aber nicht. Blöd auch. "Am Autobahnzubringer ist es zu teuer, also tanke ich in Hamm" denke ich so bei mir und düse los.

07:21 Uhr, ah ja die Tankstelle, das wird aber auch Zeit. Ab zur Zapfsäule, Tankrüssel ins Auto und abwarten.... dann bleibt mein Blick an der Tankanzeige hängen und - die Hijobsbotschaft: Spritt kostet 1,459 €. Arg! Was ist passiert? Hilfe! Ich werde ausgeraubt! Und das noch völlig legal! Wo kommen wir denn da hin? Also nur für n zwanziger, passt schon.

07:27 Uhr, ich komme zu spät, ich komme zu spät.... Die Kassierin ist auch nicht grade die wachste... ahhh na endlich, "ja die drei bitte", zahlen und raus. Ein Blick auf die Uhr -

07:32 Uhr, ich bin zu spät.

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